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AVRAM Ensemble

PRESSE

Julia Breier, 03.07.2013

Online CD Rezension

...Klangbrücken zwischen den Kulturen: Wie kann das gelingen? Durch einen faszinierenden und völlig unkonventionellen Mix: Klezmer und persische Gesängen und alte christliche Lieder von Hildegard von Bingen und türkische Liedern. Gemeinsam interpretiert auf Instrumenten, die verschiedenen Kultur- und Religionskreisen entstammen und hier verortet sind. So entsteht eine Musik, die die Erkenntnis vermittelt: Religionen bestehen in allererster Linie aus Frieden und Miteinander und eben nicht aus Hass und Feindschaft und Rachsucht. Die Musik erweist sich als idealer Anknüpfungspunkt. Und die Zuhörer entdecken vielleicht Gemeinsamkeiten, wo sie niemals welche vermutet hätten.

Die Musik des Ensembles ergreift von Anfang an. Sich auf Abraham als gemeinsamen Urvater aller drei Religionen berufend, geben die Musiker dem gemeinsamen Geist dieser Religionen Ausdruck. Von Musikstück zu Musikstück wird deutlicher, welcher Reichtum in der Musik der Religionen des Judentums, des Christentums und des Islam über die Jahrhunderte gewachsen ist und wie fruchtbar die Zeiten für die Menschen waren, in denen sich die Musiktraditionen berührten und wechselseitig beeinflussten.

Die Musik des Ensembles ist entstanden in einem Prozess der Annäherung an das gemeinsame Thema und das gemeinsame Vorhaben: Einen Beitrag zu leisten dafür, das Gemeinsame und das Schöne in den Religionen Abrahams in den Vordergrund zu stellen und sich immer wieder einzulassen auf die Unterschiede, die die Traditionen herausgebildet haben. Die unterschiedliche Herkunft der Musiker und Musik aus den Bereichen der Klassik, des Jazz oder der Weltmusik sorgt für die erforderliche Reibung, um die Spannung zu erzeugen, die erforderlich ist, Funken zu erzeugen und überspringen zu lassen auf die Hörerinnen und Hörer....

Dafür, dass sowohl Kenner als auch "einfache Genießer" gleichermaßen auf ihre Kosten kommen, sorgen herausragende Solisten. Schirin Partowi, Altistin und künstlerische Leiterin der Gruppe, schafft es, mit ihrer klaren und kraftvollen Stimme Geschichten zum Leben zu erwecken, und zwar in bemerkenswert vielen Sprachen. Peter Ehm erreicht auf seiner Klarinette wahre Klezmerqualitäten und Murat Cakmaz spielt auf der eher unbekannten orientalischen Ney zauberhafte Töne, die den Zuhörer meditativ schweben lassen. Auch die anderen Mitglieder des Ensembles – Markus Winstroer an der Gitarre, Konstantin Winstroer am Kontrabass, Rhani Krija (tourt sonst mit Sting) und Nora Thiele mit der Percussion und Matthias Kurth an der Gitarre und dem Oud – sie sind allesamt Könner und erschaffen zusammen, auch dank der herrlichen Klangkulisse in der Alten Kirche Altenessen, ein wunderbares Klangbild.

Die letzten drei Tracks enthalten keine Musik. Es sind sogenannte Rezitationen, die durch den Schauspieler Kai Bettermann gesprochen werden. Der wohl bekannteste Text ist die Ringparabel von Gotthold Ephraim L

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