Resonanz 26.04.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebes AVRAM-Ensemble,
liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde,
als ich gebeten wurde, für das Konzert des AVRAM-Ensembles einen Gruß zu übersenden, habe ich gerne Ja gesagt, denn dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe. So macht der Verein "Kunst und Kultur" bekanntlich bereits im achten Jahr ein bemerkenswertes Kulturprogramm, das Bad Wünnenberg hochkarätige Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt beschert und viele Gäste aus Nah und Fern in die sauerländische Idylle lockt.
So attraktiv all das auch ist, geht es dem Verein jedoch um ein sehr ernstes und wichtiges Anliegen. Ihm geht es darum, Toleranz und Verständnis für anderen Kulturen zu wecken. Dieses Ziel wird von der Musik des AVRAM-Ensembles idealtypisch verkörpert. Unter der Leitung einer deutsch-persischen Sängerin präsentieren die Musiker aus Deutschland, Israel, Marokko und der Türkei religiöse und weltliche Gesänge aus Judentum, Christentum und dem Islam. Das Ensemble verbindet Texte der großen Mystiker aus Ost und West mit Musikelementen aus Klassik und Klezmer, Weltmusik und Jazz zu fantasievollen Klanglandschaften. Der Name "AVRAM" verweist auf den gemeinsamen Ursprung der abrahamitischen Religionen, und so verstehen sich die Musikerinnen und Musiker als Brückenbauer zwischen den Kulturen und Religionen. Und die brauchen wir in unserer Zeit! Viele Menschen bauen Tag für Tag an neuen Brücken, die uns den Weg in eine gute gemeinsame Zukunft aller Kulturen und Religionen ebnen. Und jeder Schritt in diese Richtung ist ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht, das uns Mut macht und Kraft gibt, diesen Weg in eine bessere Zukunft weiter zu gehen.
Einer der großen Brückenbauer der Kultur im 20. Jahrhundert, Yehudi Menuhin, hat einmal gesagt, Musik spreche für sich allein. Ja, Musik spricht für sich allein und sie spricht uns alle an. Sie überwindet Gräben und bringt Menschen zusammen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen Abend mit intensiven Musikerlebnissen.
Hannelore Kraft
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